Donnerstag, November 30, 2006

Der Campus, mal anders betrachtet

Mein WG-Kollege Lukas - seines Zeichens einer der besten Freerunner Deutschlands - hat den Campus der Tongji mal auf seine ganz eigene Weise erforscht. Auf dem Video unten kann man einen schönen Einblick über die Weitläufigkeit und die optischen Reize der Universität gewinnen. Falls einem die enorm gute und kreative Kameraführung auffällt - das war ich...





Leider wird das Video nicht bei jedem richtig dargestellt, daher hier der direkte Link. Viel Spaß!

Mittwoch, November 29, 2006

Beijing, Tag 3 - die Große Mauer

Patrick deckt populäre Irrtümer auf, Teil Eins: Nein, man die große Mauer nicht vom Weltraum aus sehen, es sei denn man verfügt über ein so gutes Auge, dass man auch ein Altbierglas aus 380 Kilometern erkennen kann.
Trotz dieser erschütternden Wahrheit war unser Tagestrip zur Mauer das absolute Highlight des Kurzurlaubs in Beijing. Nach bescheidenden sieben Stunden Fahrt (davon alleine drei, um die Touristen aus anderen Hotels in Beijing aufzusammeln...) waren wir an unserem Startpunkt in Badaling. Wir hätten vier Stunden Zeit, um die Strecke nach Simatai zu schaffen, dort würde dann der Bus auf uns warten. Für einigermaßen austrainierte und sightseeingtour-erprobte Wanderer für uns eigentlich kein Problem. Dumm war nur, dass wir uns an der ersten Abzweigung aus Versehen für die Fünf-Stunden-Route entschieden... Zudem war der Weg keine einfache Wanderstrecke sondern ging teilweise schon in Richtung Bergsteigen, in Deutschland wäre so ein Weg sicherlich nicht möglich.

Als Alternative für den letzten Abstieg stand eine Seilbahn über einen See zur Auswahl. Etwa 300 Meter lang und mit dem üblichen chinesischen Gurtsystem gesichert, war auf jeden Fall sehr witzig, so lange man sich über die Sicherheit keine großen Gedanken gemacht hat.
Einzig das Rentner-Ehepaar aus den USA, das wir auf dem Hinweg kennen gelernt haben, hatte an der ganzen Tour wohl wenig Spaß. Als wir einigermaßen pünktlich nach etwas über vier Stunden am Endpunkt ankamen, fehlte von den beiden noch jede Spur...




Aus der Nähe wirklich beeindruckend.


Gaaaanz rechts der Turm war der halbe Weg bis zum Endpunkt.


Man hätte auch außen herum gehen können, aber das ist ja langweilig.


Teilweise waren die Anstiege richtig steil.


Und sie hat doch gehalten...

Mittwoch, November 22, 2006

Bald....

... wird wieder fleißig gebloggt. Die letzten zwei Wochen waren etwas stressig, dafür gibt es demnächst mehr Info zum Fußball-Finale, den Rest von Peking (endlich, ich weiß...) und unsere Klassenfahrt nach Linan.

Bald, in Eurem Lieblings-Chinablog!


EDIT: Tag 2 unseres Beijing-Trips ist online - hier oder einfach etwas tiefer auf dieser Seite. Viel Spaß!

Dienstag, November 07, 2006

We are the Champions

Geschafft! Heute mittag haben wir mit unserer internationalen Fußballmannschaft den Tongji-Cup gewonnen.
Wirklich spannend war es aber nicht, nach zwei schönen Toren in der ersten Halbzeit und einem kleinen Schützenfest im zweiten Durchgang haben wir 6:1 gewonnen. Einziger Wermutstropfen: das erste Gegentor im Turnier quasi mit dem Abpfiff.
Dabei wären wir fast nicht ins Endspiel gekommen, das Halbfinale war unsere schlechteste Leistung im kompletten Turnier. Zwar hat unsere Abwehr keine Chancen zugelassen, in unserem Sturm lief aber auch nicht viel. Als dann unser französischer Stürmer Sekunden vor dem Ende noch einen Strafstoß verschoss, ging es ins Elfmeterschießen. Glücklicherweise trafen unsere drei Schützen mehr oder weniger souverän und ich konnte den ersten Elfmeter der Chinesen halten, so dass wir 3:1 gewannen.

Fotos folgen.

Montag, November 06, 2006

Beijing, Tag 2 - die Tempel

Ohne großartige Verdauungsprobleme aufgewacht und mit dem sättigenden Gefühl von proteinreicher Vortagesnahrung im Magen, stand der zweite Tag in Beijing komplett im Zeichen von Tempeln und Palästen.
Start war der Himmelstempel, in dem der der Kaiser früher jedes Jahr für eine reiche Ernte betete. Da wir schon frühmorgens (zugegeben, es war bereits halb zehn...) da waren, konnten wir noch die vielen Chinesen beim Frühsport beobachten. Mit Kungu-Fu-Schwertern, mit Fächern oder - wenn es richtig coole Senioren sind - mit einer Art rosa-fedrigen Hackeysack. Gut zu beobachten auf folgendem Video, bitte die Pointe abwarten...




Klar, dass wir uns nach dieser überzeugenden Vorführung auch einen kaufen mussten und fortan jede noch so ungünstige Gelegenheit und Ortschaft zum dilletantischen Getrickse nutzten. Auch ansonsten war der Himmelstempel schön anzusehen, nach dem Palast-Overload der vergangenen Wochen aber auch nicht mehr unbedingt atemberaubend.


Der Himmelstempel.


Um alle großen Anlagen abgehakt zu haben, stand zum Schluss der Runde noch ein Besuch im Sommerpalast an. Hier schlossen wir uns spontan und halbwegs unauffällig einer deutschen Reisegruppe mit Führer an ("Ihr seid ja Schmarotzer!" - "Schmarotzer ist so ein hartes Wort, wir bevorzugen den Ausdruck 'Studenten'"). Höhepunkt war aber ohne Frage der Bootstrip. Ein gemietetes "Schnellboot" erwies sich als wenig Miami-Vice-tauglich. Auch ein waghalsiger Stunt unter einer Landebrücke hatte wenig Erfolg. Im Gegenteil - das Stranden im überraschend flachen Wasser konnte gerade noch vermieden werden.


Eva Hermann würde sich freuen.


Der Sommerpalast von unten.


Blick vom Gipfel des Sommerpalasts.


Den Abschluss des Tages bildete ein wenig touristentaugliches Highlight. Das im Bau befindliche Olympiastadion von Beijing erwies sich als nur schwer zugänglich. Aufgrund des Wachpersonals und diverser Bauzäune kamen wir vom Boden aus nicht nah genug an das Stadion heran. Allerdings steht direkt gegenüber der Baustelle ein Bürogebäude mit 30 Stockwerken...


Das Stadion aus dem 30. Stock.

Donnerstag, November 02, 2006

Dui Bu Qi

Die gute Nachricht: Wikipedia kann von China aus wieder benutzt werden. Die schlechte: Offenbar im Tausch dafür wurde der Zugriff auf mein Blog gesperrt.
Gut, wenn man technisch versierte Freunde hat. Danke an Jürgen, der mir den kleinen Umweg über die Uni Göttingen und euch weiterhin viel Lesestoff ermöglicht!

Nächste Woche Donnerstag und Freitag sind die Midterm-Prüfungen. Ich habe bisher noch von keinem der Deutschen hier gehört, dass er/sie glaubt, zu bestehen. Abwarten, was passiert. Auf jeden Fall bedeutet es viel Arbeit, schließlich sind 30 Lektionen zu wiederholen.

Etwas angenehmer: Die Fußball-Mannschaft der International Schools steht morgen im Halbfinale des Tongji-Cups. Das Viertelfinale am Dienstag haben wir trotz suboptimaler Leistung 2:0 gewonnen (Torschüsse des Gegners: 0...). Im Falle eines siegreichen Auftretens morgen steigt am kommenden Dienstag das große Finale. Ihr seid alle eingeladen, VIP-Tickets liegen bei mir zuhause parat ;-)