Patrick deckt populäre Irrtümer auf, Teil Eins: Nein, man die große Mauer nicht vom Weltraum aus sehen, es sei denn man verfügt über ein so gutes Auge, dass man auch ein Altbierglas aus 380 Kilometern erkennen kann.
Trotz dieser erschütternden Wahrheit war unser Tagestrip zur Mauer das absolute Highlight des Kurzurlaubs in Beijing. Nach bescheidenden sieben Stunden Fahrt (davon alleine drei, um die Touristen aus anderen Hotels in Beijing aufzusammeln...) waren wir an unserem Startpunkt in Badaling. Wir hätten vier Stunden Zeit, um die Strecke nach Simatai zu schaffen, dort würde dann der Bus auf uns warten. Für einigermaßen austrainierte und sightseeingtour-erprobte Wanderer für uns eigentlich kein Problem. Dumm war nur, dass wir uns an der ersten Abzweigung aus Versehen für die Fünf-Stunden-Route entschieden... Zudem war der Weg keine einfache Wanderstrecke sondern ging teilweise schon in Richtung Bergsteigen, in Deutschland wäre so ein Weg sicherlich nicht möglich.
Als Alternative für den letzten Abstieg stand eine Seilbahn über einen See zur Auswahl. Etwa 300 Meter lang und mit dem üblichen chinesischen Gurtsystem gesichert, war auf jeden Fall sehr witzig, so lange man sich über die Sicherheit keine großen Gedanken gemacht hat.
Einzig das Rentner-Ehepaar aus den USA, das wir auf dem Hinweg kennen gelernt haben, hatte an der ganzen Tour wohl wenig Spaß. Als wir einigermaßen pünktlich nach etwas über vier Stunden am Endpunkt ankamen, fehlte von den beiden noch jede Spur...
Aus der Nähe wirklich beeindruckend.
Gaaaanz rechts der Turm war der halbe Weg bis zum Endpunkt.
Man hätte auch außen herum gehen können, aber das ist ja langweilig.
Teilweise waren die Anstiege richtig steil.
Und sie hat doch gehalten...