Donnerstag, Dezember 28, 2006

Nachrichten, die man nicht so gerne liest...

Erdbeben bremst Internet in Ost-Asien

Das schwere Erdbeben vor Taiwan, bei dem zwei Menschen starben, hat mehrere Datenleitungen im Ozean zerstört. Mehr als 120 Millionen Internet-Nutzer in Ostasien surfen viel langsamer als normal, internationale Telefongespräche fielen aus - und Banken beklagen teils massive Störungen des Geschäfts.

Peking - Von der Verlangsamung des Internetverkehrs waren unter anderem China, Taiwan, Hongkong, Singapur, Südkorea, die Philippinen und Vietnam betroffen. Internetanbieter aktivierten ihre Notsysteme, doch konnte der Ausfall nicht aufgefangen werden. Die Antwortzeiten verdreifachten sich zum Teil, wenn überhaupt eine Verbindung hergestellt werden konnte. Der Zugang zu ausländischen Webseiten war zeitweise unterbrochen. Auch Telefonverbindungen waren beeinträchtigt, darunter sollen auch Verbindungen in die USA gewesen sein.

Wann das Internet wieder normal funktionieren wird, war zunächst unklar. Die Beeinträchtigungen könnten "ziemlich lange" anhalten, teilte China Telecom in Peking mit. Mindestens sechs Kabel der Gesellschaft im Meer 15 Kilometer vor der Küste Taiwans seien beschädigt. Die Reparaturarbeiten seien angelaufen. Betroffen seien die mehr als 120 Millionen Internet-Nutzer der Firma.

Hongkongs Telekommunikationsunternehmen PCCW hatte nur 50 Prozent seiner sonst üblichen Datenkapazität zur Verfügung. In Vietnam ging der Internetverkehr auf 30 Prozent zurück.

Bei dem Erdbeben am Dienstagabend vor der Südspitze Taiwans, das nach taiwanesischen Angaben die Stärke 6,7 auf der Richterskala erreichte, wurden zwei Menschen getötet und 48 verletzt. Am Mittwoch erschreckten immer neue Nachbeben die Menschen auf der Insel.

"Die Reparatur der Unterseekabel wird zwei bis drei Wochen dauern", sagte der Sprecher der taiwanesischen Chunghwa Telecom, Lin Jen-hung, in Taipeh. Telefonate zwischen Taiwan und den USA gingen auf 40 Prozent zurück, nach China sogar auf 10 Prozent, nach Japan auf 11 Prozent.

Die größte Internetfirma auf den Philippinen sprach von einem "großen Kabelbruch". Das internationale Kabelkonsortium habe bereits Schiffe mobilisiert, um die betroffenen Teile zu reparieren. Es werde rund um die Uhr gearbeitet, versicherte ein Sprecher. "In der Zwischenzeit maximieren wir die Nutzung der bestehenden internationalen Verbindungen und suchen alternative Routen, um die Wiederherstellung der normalen Dienste zu beschleunigen."

Banken und Wertpapierhäuser beklagten Ausfälle ihrer Netze. Die Citibank und die HSBC, hatten ihre üblichen Verbindungen etwa zwischen Südkorea und Taiwan unterbrochen.

In Südkorea kam der Währungshandel mit der heimischen Währung Won zeitweise zum Erliegen. Der Wirtschaftsdienstleister Reuters meldete, auch Kunden in Japan seien von Ausfällen des Reuters-Informationssystems betroffen. Dadurch seien auch im Währungshandel in Japan Probleme aufgetreten.


Wenn ich also die nächsten Tage (hoffentlich nicht Wochen...) schlecht erreichbar bin, seht es mir bitte nach!

Donnerstag, Dezember 21, 2006

Weihnachten in Shanghai


Während sich in deutschen Supermärkten vermutlich schon seit Mitte September Spekulatius, Lebkuchen und Marzipankartoffeln in den Regalen stapeln, geht Shanghai Weihnachten eher gemächlich an. Da China seit der kommunistischen Machtübernahme 1949 offiziell atheistisch ist und die inoffiziell am weitesten verbreiteten Religionen Buddhismus und Taoismus mit christlichen Riten herzlich wenig anfangen können, ist Weihnachten in China ein Fest der Ausländer und in zunehmenden Maße auch der jungen Chinesen. In einer so weltoffenen, von vielen Kulturen geprägten und nicht zuletzt auch gnadenlos kapitalistischen Stadt wie Shanghai, kommen aber auch die großen Konsumtempel an einem im Rest der Welt so großem Fest natürlich nicht vorbei. Dabei gilt die Devise "Kitsch as Kitsch can", je mehr und plastikhaltiger desto besser. "Jingle-Bells"-singende Weihnachtsmänner, Girlanden und Lametta in allen nur denkbaren Farben und Geschmäckern, blinkende Nikolausmützen und künstliche Weihnachtsbäume jeder Größe und Beschmuckungsquantität. Alles in allem also nicht ansatzweise vergleichbar mit dem – zumindest größtenteils – einigermaßen dezenten und festlichen Schmuck, den man in Deutschland kaufen kann. Für unsere WG stellt sich jetzt die Frage, wie wir unsere Dekoration handhaben werden. Entweder hängen wir gar keine auf oder so vielem und extremen Schmuck, dass es schon wieder annehmbar ist. Bis zur endgültigen Entscheidung besteht der weihnachtliche Glanz in unserem Appartement aus einem provisorischen und selbstgebauten Adventskranz – vier Teelichter der Geschmacksrichtung Erdbeere unter einem fast vertrockneten Bambusgewächs.
Einzig beim Weihnachtsbaum soll es dann doch bitte ein echter sein. Hier entscheiden sich die Anschaffungsmethoden wenig von den deutschen, erste Anlaufstation wird der örtliche IKEA sein, der allerdings ziemlich weit von unserer Wohnung entfernt liegt. Und wenn es jemandem seltsam vorkommt, dass zwei Deutsche und ein Österreicher in Begleitung einer jüdischen Amerikanerin in China in einem schwedischen Möbelhaus eine dänische Nordmanntanne ersteigern – Willkommen im Jahrhundert der Globalisierung und in deren Hauptstadt Shanghai!
Den persönlichen weihnachtlichen Tiefpunkt erwarte ich morgen abend auf der Feier der International School. Unsere Klasse wird "Jingle Bells" auf Englisch, Japanisch und Chinesisch singen. Eine eigentlich sehr nette Idee, müsste nicht ausgerechnet ich dazu als Schneemann verkleidet auf die Bühne und die chinesische Ansage machen...

In diesem Sinne: 我 祝 你们 圣诞节 快乐 和 新年 好!

Dienstag, Dezember 12, 2006

Chinesische Zitate, Teil 1

"Warum hilfst du denen denn? Du solltest uns helfen, du bist doch Chinesin. Wenn du nicht dabei wärst, würden wir den doppelten Preis verlangen!"

(Verkäufer auf dem Elektronikmarkt zu Matthias' chinesischer Freundin.)

Dienstag, Dezember 05, 2006

Aus aktuellem Anlass

Leider hat unten gepostetes Video von Lukas' Freerunner-Campuserkundung nicht richtig funktioniert. Glücklicherweise bietet mir das Schicksal eine zweite Chance, den Link in mein Blog zu stellen:

Das Video hat den ersten Preis des Kurzfilmwettbewerbs an der Tongji gewonnen!

Anlässlich des 100. Jahrestages der Uni im nächsten Jahr wurden Kurzfilme zum Thema Campusleben gesucht. Kurzfristig - in unserem Falle etwa fünf Minuten vor der Deadline - haben wir das Video spaßeshalber eingereicht und waren schon ein wenig überrascht unter den ersten zehn Gewinnern gelandet zu sein. Nachdem wir dann in der vergangenen Woche die teilweise richtig guten Konkurrenzbeiträge sehen konnten, haben wir uns auch nicht wirklich Illusionen gemacht - bis wir dann heute von der Gewinnmeldung überrascht wurden. Morgen ist die Preisverleihung, shanghai-lights wird exklusiv Bericht erstatten.

Hier nochmal der Link zum Video bei Youtube: First Steps In Shanghai

Spätsaisonales Stoffmarkt-Shopping







Als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk waren wir vergangene Woche auf dem Stoffmarkt und haben uns neue Kleidungsstücke schneidern lassen. Eigentlich wollte ich nur einen neuen Mantel haben, während der Schneider dafür meine Maße nahm, habe ich mich dann aber spontan noch in ein Jackett verliebt. Der Clou - leider auf den Bildern nicht erkennbar - ist ein ziemlich ausgefallener Kragen und ein blutrotes Innenfutter, alles in allem also eher weniger für das Vorstellungsgespräch oder eine Beerdigung geeignet...

Achso: Das Fortuna-Trikot unter dem Jackett trage ich übrigens nicht nur aus Geschmacksverirrung, sondern auch für eine Mottoparty.

Montag, Dezember 04, 2006

Ich bin berühmt