Montag, März 19, 2007

Touris in Thailand - Mae Sot (Tag 15-20)



So langsam wird es Zeit, auch unseren dritten Wegbegleiter vorzustellen. Ein ungemeiner Thailand-Experte mit Kontakten bis in die hintere Ecke. Unterhaltsamer Überbrücker langer Fahrten und nicht zuletzt auch weiser Ratgeber in Sachen Kultur, Essen und Preisen: Der Lonely Planet Thailand!
Einer der witzigsten Beiträge ist eindeutig die Aufsplittung der Ausländer in verschiedene Gruppen, den barfüßigen, dreadlockigen Faràng khîi nók ("bird-shit foreigner"), den Ronald McBoyfriend, der mühsam versucht, seine grauen Haare mit hennafarbenen Tönungen vor der Familie seiner 20-jährigen Freundin zu verbergen und so weiter...
Alles Stereotypen? Unsere Unterbringung in Mae Sot überzeugte uns vom Gegenteil. Unsere Mitbewohner waren zwei junge amerikanische Aussteiger, gerade vom Freiwilligendienst auf den Philippinen wiedergekehrt und allen Klischees gerecht werdend - von unrasierten Beinhaaren über diese ... extreeeeem ... laaaangsaaaame ... Auuuusspraaaache. Der andere Bewohner der Jugendherberge stellte sich als selbsternannter "Che Guevara der USA" vor. Veteran fünf verschiedener Kriege, Panama-Invasor, Buchautor sowie Sympatisant und Besucher der in den Bergen wohnenden Karen-Guerilla...

Von skurrilen Bekanntschaften abgesehen hatte Mae Sot allerdings nicht allzu viel zu bieten. Einen Abend verbrachten wir dafür in einer buddhistischen Kräutersauna auf dem Tempelgelände - außer uns waren wirklich nur Mönche oder Novizen da. Die Sauna bestand im Grunde genommen aus einer in zwei Räume unterteilten Backsteinhütte, die von außen mit Dampf versorgt wurde, und ein paar Fitnessgeräte vor der Tür, natürlich unter freiem Himmel. Das etwas andere Work-Out...
Nachdem wir am zweiten Tag unsere Trekking-Tour für den nächsten Morgen gebucht hatten, nutzten wir die freie Zeit, um für ein paar Stunden die Grenze zu überqueren. Circa zehn Fahrradminuten von unserer Jugendherberge entfernt liegt die Grenze zu Myanmar, ehemals Burma. 500 Baht (knappe 10 Euro) Visumsgebühr leichter und mit insgesamt vier Stempeln mehr im Pass waren wir abends wieder zurück. Die Erkenntnis: So viel anders wirkt es in den fünf Kilometern Umkreis, die wir gesehen hatten auch nicht. Repräsentativ war die Grenzstadt Myawaddy aber sicherlich nicht...

Die "Brücke der Freundschaft" - unser Weg, die Grenze zu überqueren...

...und die etwas preisgünstigere Alternative.

Die Hauptstraße in Myawaddy, im Hintergrund die Grenzstation.


Einziges, dafür teilweise aber auch echt großes, Ärgernis in Mae Sot waren die Unmengen von Mücken. Da auch die Malariagefahr im birmesischen Grenzgebiet extrem hoch ist, waren die vielen Stiche nicht nur unangenehm, sondern gleichzeitig trotz unserer Malariamedizin auch immer etwas angsteinflößend...